Wie lange lebst du schon vegan?
Seit Januar 2017, also seit drei Jahren. Davor habe ich alles gegessen, wenn auch nur in Bio-Qualität.
Was waren deine Gründe, sich vegan zu ernähren?
Es war eigentlich eher ein Zufall. Ich wollte meinem Körper etwas Gutes tun und habe eine Basen-Fastenkur begonnen, die zwangsläufig vegan ist, was mir vorher gar nicht so bewusst war. Nach fast zwei Wochen ist mir dann aufgefallen, dass ich gar keine Kopfschmerzen mehr hatte, obwohl ich unter Migräne leide. Dann habe ich mich erst mal informiert und erfahren, dass Migräne tatsächlich durch Milchprodukte begünstigt werden kann. So bin ich dann einfach bei der veganen Ernährung geblieben. Denn meine Migräne blieb seitdem fort. Das Tierleid stand zunächst gar nicht so im Vordergrund, war aber dennoch immer auch im Fokus, denn meine Familie (ich bin verheiratet und habe zwei Kinder) aß bis zuletzt nur wenig Fleisch – und wenn, dann in Bioqualität. Damit wir das hinkriegten, aßen sie das auch nur zuhause. In der Mensa der Schule wählen meine Kinder grundsätzlich das vegetarische Gericht. Seit Ostern 2019 isst mein Mann ebenfalls vegan, nachdem wir uns gemeinsam diverse Filme angesehen haben. Wenn man sich rein pflanzlich ernährt, beschäftigt man sich automatisch immer mehr mit den Hintergründen wie Tierleid und Umweltzerstörung.
Ist dir etwas schwer gefallen?
Ja, gerade, weil meine Familie weiterhin Fleisch gegessen hat. Und wenn dann so ein Leberwurstbrötchen am Start war, habe ich natürlich gedacht…mhhhhh. Aber riechen reicht. Oder reichte. Inzwischen muss ich das auch nicht mehr haben. Aber es war auch schon eine bewusste Entscheidung: Denn warum sollte ich Fleisch essen, aber keinen Käse und Milch zu mir nehmen? Das passte für mich nicht. Schließlich ging es mir gesundheitlich so viel besser.
Fehlt dir etwas?
Nein, absolut nicht.
Wie hat dein Umfeld reagiert?
Sagen wir mal so: Meine direkte Familie hatte sehr viel Verständnis, das weitere Familienumfeld, besonders die ältere Generation, ist bis heute eher zurückhaltend. Ich habe den Eindruck, man beschäftigt sich nicht gerne damit, weil es einem vielleicht Angst macht, etwas falsch zu machen. Man könnte ja fragen und darüber sprechen, aber viele fragen einfach nicht. Meine Schwester und mein Schwager haben jedoch viel gefragt und sind inzwischen auch auf die vegane Ernährung umgestiegen. Allerdings gibt es durchaus auch Menschen, die sich lustig machen und das finde ich gar nicht schön.
Hat sich dein Körper / deine Gesundheit verändert?
Ja. Meine Migräne ist seitdem weg. Ich habe sechs Kilo abgenommen. Mir ist auch aufgefallen, dass meine Menstruation seitdem kürzer ist. Und dadurch für mich viel angenehmer. Es hat scheinbar etwas damit zu tun, wie man sich ernährt.
Ist dein Lifestyle z. B. in Bezug auf Kleidung und Kosmetik jetzt ein anderer?
Ich habe vorher bereits nur vegane Naturkosmetik benutzt. Und ich kaufe kaum noch Ledersachen und dann eher Secondhand. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass sich das zukünftig auch noch ändern wird, denn man denkt ja doch immer mehr darüber nach.
Was nervt dich am meisten, wenn du auf Nichtveganer triffst?
Grundsätzlich nervt es mich nicht, wenn sie ihrem eigenen Lebensstil folgen. Jeder kann tun und lassen was er will. Nur wenn sie anfangen, sich über Veganer lustig zu machen, dann nervt mich das schon.
Was isst du am liebsten?
Oh vieles, gern Ofensüßkartoffel oder auch die Smoothiebowl. Und ich esse fast jeden Tag zum Abendbrot ein Brot mit Avocado, Zwiebeln, Tomaten, Pfeffer und Salz. Andere essen Wurst und Käse – ich esse das!
Was für eine Welt wünschst du dir?
Nachdem ich erfahren habe, wie viele Getreideanbauflächen überhaupt benötigt werden zum Füttern der Tiere, denke ich, wenn alle Menschen mal darüber nachdenken würden, ob es Sinn macht, jeden Tag Fleisch zu essen und ob es nicht reicht, ein- bis zweimal die Woche Fleisch zu essen – damit wäre ja auch schon viel geholfen. Vor allem auch der Umwelt. Und ich wünsche mir, dass die Umwelt so, wie sie momentan ist, noch lange Zeit erhalten bleiben oder sogar verbessert werden kann. Denn sonst sieht die Zukunft für uns alle sehr schlecht aus.
Monjas Tipp für den Start in die vegane Ernährung
Mir haben zu Beginn die Bücher und der Blog von Ella Woodward sehr geholfen, sie macht so leckere Sachen! Heute nach längerer Recherche würde ich auf jeden Fall auch Jérôme Eckmeier für den Anfang empfehlen, da er viele Alltagsgerichte veganisiert hat. Wichtig ist vor allem aber, sich nicht verrückt machen (zu lassen), jeder Anfang ist schwer und durchhalten lohnt sich! Schon nach kurzer Zeit erschien es mir völlig absurd, wieder zur nichtveganen Ernährung zurückzugreifen.
MONJAS SMOOTHIE-BOWL
ZUTATEN FÜR 2 PORTIONEN
1 ½ Tassen Erdbeeren (TK)
1 Tasse Pflanzenmilch
1 Banane
4 Datteln, entsteint
1 TL Chiasamen
1 TL Mandelmus
½ Avocado
1 Msp Acaipulver
1 Handvoll frische Spinatblätter
3 EL zarte Haferflocken
Alle Zutaten im Mixer verrühren, ab damit in eine Schüssel und mit frischem Obst, Samen, Haferflocken und / oder Nüssen garnieren – einfach so, wie ihr es mögt!
MONJAS TOPPING
Bananenscheiben, frische Blaubeeren und Himbeeren, grobe Haferflocken, Chiasamen, Kakaonibs und gepopptes Amaranth