• DAS FOTOPROJEKT
  • Interviews
    • Heike, 24 Jahre
    • Danny, 53 Jahre
    • Tine, 29 Jahre
    • Claudia, 48 Jahre
    • Felix, 26 Jahre
    • Lisa & Lars, 29 & 32 Jahre
    • Nina, 44 Jahre
    • Celia, 21 Jahre
    • Meike, 32 Jahre
    • Monja, 39 Jahre
    • Christina, 43 Jahre
    • Liana, 29 Jahre
    • Merle, 29 Jahre
    • David, 23 Jahre
    • Denise, 36 Jahre
    • Nina, 33 Jahre
    • Diana, 29 Jahre
  • KONTAKT

veganview

ICH ESSE NICHTS. VOM TIER.

Denise, Biologin & Tierphysiotherapeutin, 36 Jahre

29. Januar 2022 • VeganView24 • Leave a Comment

Vegane Biologin Interview

Wie lange lebst du schon vegan?

Ich lebe seit 2015 vegan. Davor war ich bereits seit meinem 13. Lebensjahr Vegetarierin.

Was waren deine Gründe, sich vegan zu ernähren?

Durch meine aktiven Tätigkeiten im Tierschutz habe ich mich viel mit dem Thema Tierleid befasst, habe aber den Absprung zur Veganerin erst nicht geschafft. Obwohl für mich klar war, dass Vegansein viel konsequenter ist als vegetarisch zu leben. Tatsächlich waren es dann doch gesundheitliche Gründe, auf alle tierischen Produkte zu verzichten. Zuerst war es für mich ein Versuch über drei Monate, dann habe ich aber schnell gemerkt, es geht mir deutlich besser und meine Schuppenflechte hat sich seitdem stark verbessert. Es war dann doch leichter auf vegan umzustellen, als erst gedacht. Die Schwierigkeiten waren nur in meinem Kopf. Aber auch, weil ich es selbst nie vorgelebt bekommen habe. Man wächst ja mit Tatsachen auf wie: „in den Kuchen müssen Eier“ usw..

Ist dir etwas schwer gefallen?

Ja, mir fehlte anfangs schon der Käse auf dem Brot. Ich habe das zunächst mit Aufstrichen versucht zu ersetzen, aber da fehlte mir doch eine Scheibe auf dem Brot. Mit Käseersatz ging es besser, ich musste zunächst erst mal rumprobieren. Mir fehlen noch die Möglichkeiten, überall essen gehen zu können. Manche Küchen wie z. B. die Griechische fallen da eindeutig raus und somit hat man nicht mehr eine Vielfalt an Optionen.

Fehlt dir etwas?

Ich habe nicht das Gefühl, irgendeinen Mangel zu erleiden. Mein Bluttest war auch in Ordnung. Mir fehlt nichts, da es entweder Alternativen zu kaufen gibt oder man macht sie sich selber, wie z. B. Schaumküsse.

Wie hat dein Umfeld reagiert?

Der erste Kommentar meiner Mutter war: „Ach nö“. Ansonsten musste ich mich schon oft erklären, da viele das erst nicht verstanden haben. Dann war es aber okay und wurde akzeptiert. Essenstechnisch war ich bereits als Vegetarierin für viele eine Außenseiterin.

Hat sich dein Körper / deine Gesundheit verändert?

Ja, auf jeden Fall. Wie gesagt, meine Schuppenflechte ist seitdem stark zurück gegangen. Ansonsten kommt es doch auch darauf an, wie gesund ich mich ernähre, in Stressphasen esse ich gern auch Fast Food wie Pommes und Co. Dann merke ich schon, ich bin schlapper. Wenn ich aber mit viel frischen Zutaten koche und gesund esse, bin ich viel energiegeladener und es geht mir insgesamt deutlich besser.

Ist dein Lifestyle z. B. in Bezug auf Kleidung und Kosmetik jetzt ein anderer?

Ich schminke mich kaum und das wenige, was ich benutze, habe ich schon immer als tierversuchsfreie Version gekauft. Jetzt schaue ich auch vermehrt darauf, dass es vegan ist. Manchmal greife ich aber noch daneben, passiert dann aber nicht wieder. Bei Kleidung sieht es so aus, dass ich noch Schuhe aus oder mit Leder habe. Die trage ich aber auf und werde bei einem Neukauf Leder meiden.

Was nervt dich am meisten, wenn du auf Nichtveganer triffst?

Klugscheisserei. Sprüche machen, obwohl sie überhaupt keine Ahnung haben und sich noch nie ernsthaft mit der Thematik beschäftigt haben. Zu behaupten, dass es fahrlässig sei, seine Kinder vegan zu ernähren, ihre Kinder aber selbst zu Mc Donalds schicken, finde ich einfach nur falsch und das passt für mich nicht zusammen. Ich möchte nur mit Leuten diskutieren, die sich auch mit Ernährung auskennen. Es nerven mich auch blöde Sprüche wie „Oh, hast du schlechte Laune, dann iss man ein Schnitzel!“. Das finde ich einfach nur albern, kommt aber nur selten vor.

Was isst du am liebsten, was ist dein Soul Food?

Schokolade. Ich liebe Süßkram in allen Formen und Farben. Aber auch einen leckeren Auflauf oder eine selbstgemachte Pizza — mein Soulfood ist entweder süß oder fettig! Meine Oma dachte immer, wenn man vegan lebt, ist man dünn – nein, nicht zwangsläufig!

Was für eine Welt wünschst du dir?

Die Welt würde veganer sein. Empathischer. Offener und liebevoller. Die Gleichgültigkeit vieler Menschen macht mich echt traurig. Grad, wenn man selbst versucht, in seinem Rahmen etwas dafür zu tun, dass die Welt ein klitzekleines bisschen besser wird. Mir tut das weh, denn es könnte doch alles so schön sein.

Mein Tipp für den veganen Start:

Ruhig mit Ersatzprodukten anfangen, das ist für das Gefühl etwas einfacher.
Tipp von mir: Der Onlineshop www.alles-vegetarisch.de
Man kann alles veganisieren! Nur Mut, einfach kochen!

DENISES SCHOKO-NOUGAT-TORTE

Vegane Schoko-Nougat-Torte

ZUTATEN FÜR EINE 18 CM SPRINGFORM

TORTENBODEN
150 g Zucker
125 g Margarine
150 g Dinkelmehl
20 g Sojamehl
150 ml Sojamilch
100 g Haselnusskrokant
½ TL Vanille
½ Päckchen Backpulver
1 Prise Salz
30 g Kakaopulver (schwach entölt)

CREME
400 ml Schlagfix – Schlagcreme
2 Päckchen Sahnesteif
200 g Nougat
50 g Zartbitterschokolade

Backofen auf 180° Ober-/Unterhitze vorheizen. Zucker und Margarine schaumig schlagen. Mehl, Sojamehl, Sojamilch, Haselnusskrokant, Vanille, Backpulver, Salz und Kakaopulver dazugeben und zu einem glatten Teig rühren.

Springform mit Backpapier auslegen, Teig hineinfüllen. Etwa 45 Minuten auf mittlerer Schiene backen. Abkühlen lassen und in zwei Teile/Böden schneiden.

Schlagcreme mit Sahnesteif aufschlagen. In einem Wasserbad Schokolade und Nougat schmelzen. Circa die Hälfte der Sahne mit der Schoko-Nougatmasse verrühren und anschließend zur restlichen Schlagcreme rühren. Alles für etwa 30 Minuten kühl stellen.

Einen Teil der Creme auf den ersten Boden verteilen, zweiten Teigboden drauflegen und diesen mit weiterer Creme bestreichen. Den Rand ebenfalls mit der Creme einstreichen.
Nach Belieben dekorieren und die Torte für mind. eine Stunde kalt stellen.

Monja, Reiseverkehrskauffrau, 39 Jahre

9. Januar 2020 • VeganView24 • Leave a Comment

Vegane Reiseverkehrskauffrau Interview

Wie lange lebst du schon vegan?

Seit Januar 2017, also seit drei Jahren. Davor habe ich alles gegessen, wenn auch nur in Bio-Qualität. 

Was waren deine Gründe, sich vegan zu ernähren?

Es war eigentlich eher ein Zufall. Ich wollte meinem Körper etwas Gutes tun und habe eine Basen-Fastenkur begonnen, die zwangsläufig vegan ist, was mir vorher gar nicht so bewusst war. Nach fast zwei Wochen ist mir dann aufgefallen, dass ich gar keine Kopfschmerzen mehr hatte, obwohl ich unter Migräne leide. Dann habe ich mich erst mal informiert und erfahren, dass Migräne tatsächlich durch Milchprodukte begünstigt werden kann. So bin ich dann einfach bei der veganen Ernährung geblieben. Denn meine Migräne blieb seitdem fort. Das Tierleid stand zunächst gar nicht so im Vordergrund, war aber dennoch immer auch im Fokus, denn meine Familie (ich bin verheiratet und habe zwei Kinder) aß bis zuletzt nur wenig Fleisch – und wenn, dann in Bioqualität. Damit wir das hinkriegten, aßen sie das auch nur zuhause. In der Mensa der Schule wählen meine Kinder grundsätzlich das vegetarische Gericht. Seit Ostern 2019 isst mein Mann ebenfalls vegan, nachdem wir uns gemeinsam diverse Filme angesehen haben. Wenn man sich rein pflanzlich ernährt, beschäftigt man sich automatisch immer mehr mit den Hintergründen wie Tierleid und Umweltzerstörung. 

Ist dir etwas schwer gefallen?

Ja, gerade, weil meine Familie weiterhin Fleisch gegessen hat. Und wenn dann so ein Leberwurstbrötchen am Start war, habe ich natürlich gedacht…mhhhhh. Aber riechen reicht. Oder reichte. Inzwischen muss ich das auch nicht mehr haben. Aber es war auch schon eine bewusste Entscheidung: Denn warum sollte ich Fleisch essen, aber keinen Käse und Milch zu mir nehmen? Das passte für mich nicht. Schließlich ging es mir gesundheitlich so viel besser. 

Fehlt dir etwas?

Nein, absolut nicht. 

Wie hat dein Umfeld reagiert?

Sagen wir mal so: Meine direkte Familie hatte sehr viel Verständnis, das weitere Familienumfeld, besonders die ältere Generation, ist bis heute eher zurückhaltend. Ich habe den Eindruck, man beschäftigt sich nicht gerne damit, weil es einem vielleicht Angst macht, etwas falsch zu machen. Man könnte ja fragen und darüber sprechen, aber viele fragen einfach nicht. Meine Schwester und mein Schwager haben jedoch viel gefragt und sind inzwischen auch auf die vegane Ernährung umgestiegen. Allerdings gibt es durchaus auch Menschen, die sich lustig machen und das finde ich gar nicht schön.  

Hat sich dein Körper / deine Gesundheit verändert?

Ja. Meine Migräne ist seitdem weg. Ich habe sechs Kilo abgenommen. Mir ist auch aufgefallen, dass meine Menstruation seitdem kürzer ist. Und dadurch für mich viel angenehmer. Es hat scheinbar etwas damit zu tun, wie man sich ernährt. 

Ist dein Lifestyle z. B. in Bezug auf Kleidung und Kosmetik jetzt ein anderer?

Ich habe vorher bereits nur vegane Naturkosmetik benutzt. Und ich kaufe kaum noch Ledersachen und dann eher Secondhand. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass sich das zukünftig auch noch ändern wird, denn man denkt ja doch immer mehr darüber nach. 

Was nervt dich am meisten, wenn du auf Nichtveganer triffst?

Grundsätzlich nervt es mich nicht, wenn sie ihrem eigenen Lebensstil folgen. Jeder kann tun und lassen was er will. Nur wenn sie anfangen, sich über Veganer lustig zu machen, dann nervt mich das schon. 

Was isst du am liebsten?

Oh vieles, gern Ofensüßkartoffel oder auch die Smoothiebowl. Und ich esse fast jeden Tag zum Abendbrot ein Brot mit Avocado, Zwiebeln, Tomaten, Pfeffer und Salz. Andere essen Wurst und Käse – ich esse das! 

Was für eine Welt wünschst du dir?

Nachdem ich erfahren habe, wie viele Getreideanbauflächen überhaupt benötigt werden zum Füttern der Tiere, denke ich, wenn alle Menschen mal darüber nachdenken würden, ob es Sinn macht, jeden Tag Fleisch zu essen und ob es nicht reicht, ein- bis zweimal die Woche Fleisch zu essen – damit wäre ja auch schon viel geholfen. Vor allem auch der Umwelt. Und ich wünsche mir, dass die Umwelt so, wie sie momentan ist, noch lange Zeit erhalten bleiben oder sogar verbessert werden kann. Denn sonst sieht die Zukunft für uns alle sehr schlecht aus. 

Monjas Tipp für den Start in die vegane Ernährung

Mir haben zu Beginn die Bücher und der Blog von Ella Woodward sehr geholfen, sie macht so leckere Sachen! Heute nach längerer Recherche würde ich auf jeden Fall auch Jérôme Eckmeier für den Anfang empfehlen, da er viele Alltagsgerichte veganisiert hat. Wichtig ist vor allem aber, sich nicht verrückt machen (zu lassen), jeder Anfang ist schwer und durchhalten lohnt sich! Schon nach kurzer Zeit erschien es mir völlig absurd, wieder zur nichtveganen Ernährung zurückzugreifen.

MONJAS SMOOTHIE-BOWL

Smoothiebowl mit frischen Früchten vegan

ZUTATEN FÜR 2 PORTIONEN

 1 ½ Tassen Erdbeeren (TK)
 1 Tasse Pflanzenmilch
 1 Banane
 4 Datteln, entsteint
 1 TL Chiasamen 
 1 TL Mandelmus
 ½ Avocado
 1 Msp Acaipulver
 1 Handvoll frische Spinatblätter 
 3 EL zarte Haferflocken 

Alle Zutaten im Mixer verrühren, ab damit in eine Schüssel und mit frischem Obst, Samen, Haferflocken und / oder Nüssen garnieren – einfach so, wie ihr es mögt!

MONJAS TOPPING

Bananenscheiben, frische Blaubeeren und Himbeeren, grobe Haferflocken, Chiasamen, Kakaonibs und gepopptes Amaranth

Nina, Projektleiterin & Yogalehrerin, 44 Jahre

29. November 2019 • VeganView24 • Leave a Comment

Vegane Yogalehrerin Interview

Wie lange lebst du schon vegan?

Seit 2014.

Was waren deine Gründe, sich vegan zu ernähren?

Unterschiedliche Gründe. Zuerst einmal aus Tierschutzgründen. Ich arbeite als Yogalehrerin und im Yoga spielt Ahimsa eine große Rolle, was so viel heißt wie Gewaltlosigkeit allen Wesen gegenüber. Tiere sind da nicht ausgenommen. Und wenn man bedenkt, was die Massentierhaltung anrichtet, sind bei mir auch Umweltschutzgründe ausschlaggebend gewesen. Das Thema Welternährung war mir auch wichtig. Ich habe die vegane Lebensweise aus den genannten ethischen Gründen begonnen, es hat sich aber auch gezeigt, dass es aus gesundheitlichen Gründen wichtig ist, mich vegan zu ernähren. Ich habe mich mit der veganen Ernährung viel besser gefühlt, obwohl ich vorher schon fast 20 Jahre vegetarisch gelebt habe. Ich fühle mich aber nicht als Hardcore-Veganerin, ich trage im Winter auch meinen Wollpullover und das ist für mich in Ordnung.

Ist dir etwas schwer gefallen?

Ich bin einmal im Jahr bei einem Yoga-Retreat auf Kreta. Dort gibt es total leckeren Joghurt und Käse aus Milch von den Schafen und Ziegen nebenan, wo die Tiere frei und natürlich leben. Da bin ich in der Vergangenheit schon mal schwach geworden.

Fehlt dir etwas?

Überhaupt nicht, ganz im Gegenteil. Ich entdecke ganz viel Neues und Leckeres. Mein ganzer Umgang mit Ernährung und Kochen hat sich verändert, es ist mir viel bewusster geworden und macht mir mehr Spaß und Freude. Durch die vegane Lebensweise habe ich einen Zugang zu vielen Lebensmitteln gefunden, die ich vorher gar nicht kannte. Für mich ist die vegane Ernährung kein Verzicht, sondern das Entdecken einer neuen Welt. Ich supplementiere zu meiner Ernährung Vitamin B12 und Eisen.

Wie hat dein Umfeld reagiert?

Unterschiedlich. Meine Mutter war ganz entsetzt. Sie macht sich oft Sorgen und ist sehr fürsorglich. Nach anfänglicher Skepsis hat sie das aber für sich akzeptiert und kocht mir auch immer etwas Veganes, wenn ich sie besuche. Mittlerweile probiert sie ganz viel aus und gibt sich da große Mühe. Meine Freunde denken manchmal, dass es sehr schwierig für mich sein muss. Und klar, wenn wir zusammen im Restaurant sind, muss ich erst mal nachfragen, was es Veganes gibt. Aber das ist für mich kein Problem und ich gebe auch gerne Tipps, denn meist reicht es ja aus, etwas wegzulassen.
Bei meiner Arbeit als Projektleiterin gibt es in den Restaurants unseres Unternehmens viele vegane Möglichkeiten, mittags etwas Leckeres zu essen zu bekommen. Insgesamt habe ich eher positive Rückmeldungen bekommen oder aber, dass es vielen auch egal ist, im positiven Sinne.

Hat sich dein Körper / deine Gesundheit verändert?

Ja, grundsätzlich habe ich mehr Energie. Ich fühle mich in meinem Körper wohler und insgesamt besser. Dadurch, dass ich auch als Yogalehrerin tätig bin, viel Yoga praktiziere und meditiere, bin ich sehr sensibel, was meinen Körper anbelangt und spüre auch schnell, wenn mir etwas nicht so gut bekommt. Vom Gefühl her ist die vegane Ernährung die angenehmste Form, mich zu ernähren und ist auch am ehesten im Einklang mit meinem Körper.

Ist dein Lifestyle z. B. in Bezug auf Kleidung und Kosmetika jetzt ein anderer?

Das war vorher auch schon so, da habe ich bereits darauf geachtet, keine konventionellen Produkte zu kaufen. Ich kaufe immer im Bioladen ein und meist auch nur FairFashion-Mode. Durch den allgemeinen Trend zum bewussterem Einkaufen gibt es mehr Produkte, was es ziemlich einfach macht, den Lifestyle seinem Weltbild anzupassen.

Was nervt dich am meisten, wenn du auf Nichtveganer triffst?

Unverständnis und auch manchmal so eine starre Haltung. Manche fragen aus echtem Interesse. Andere wiederum, weil sie einem das ausreden oder einem zeigen wollen, dass das totaler Quatsch sei. Ich persönlich möchte nicht als Moralapostel angesehen werden, ich möchte niemanden bekehren, sondern wenn, dann eher inspirieren.

Was isst du am liebsten, was ist dein Soul Food?

Meine Pancakes esse ich sehr gern. Gern am Wochenende, wenn ich auch Zeit habe, alles vorzubereiten und es genießen kann. Ich liebe das, wenn die Pancakes im Ofen sind und sich langsam der Duft in der Wohnung ausbreitet. Generell zelebriere ich das Essen und esse gern achtsam und bewusst. Für mich ist das Genuss und Lebensfreude.

Was für eine Welt wünschst du dir?

Eine friedvolle Welt, in der es genug für alle gibt und in der alle Menschen so zusammenleben, dass es weniger Konflikte gibt. Auch eine heile Welt mit Blick auf die Natur. Eine achtsame Welt, in der Menschen miteinander und auch mit anderen Wesen achtsam umgehen. In der Platz für alle ist. Auch für die nächsten Generationen.

Mein Tipp für den veganen Start:

Keinen Stress und Druck machen. Es muss ja keine Umstellung von heute auf morgen sein. Man kann erst mal auf bestimmte Dinge verzichten bzw. diese weglassen. Oder mit einem veganem Tag pro Woche starten. Es hilft ungemein, sich mit anderen Veganern auszutauschen und gemeinsam zu kochen. Einfach ausprobieren und machen.

NINAS HIRSE-PANCAKES

ZUTATEN FÜR 2 PORTIONEN

PANCAKE-TEIG
100 g Hirseflocken
1 EL geschrotete Leinsamen
1 EL Chiasamen
1 TL Weinsteinbackpulver
1 Msp Salz
5 getrocknete Aprikosen
300 ml pflanzliche Milch oder Wasser

VANILLE-ZIMT-SOSSE
Mandel- oder Hafersahne
etwas Bourbon-Vanille
etwas Zimt
ein paar Walnusskerne
Ahornsirup, Agavendicksaft o.ä.

TOPPING
Obst der Saison

Hirseflocken, Leinsamen, Chiasamen, Backpulver, klein geschnittene Trocken-Aprikosen und Salz in eine Schüssel geben. Die pflanzliche Milch oder Wasser dazugeben, über Nacht quellen lassen. Morgens mit einem Pürierstab zu einem glatten Teig verarbeiten.

Mit einem Löffel Pancakes auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen (Backpapier evtl. zusätzlich etwas ölen, damit nichts anklebt) und bei 200 Grad 10-15 Minuten im Ofen backen.

Obst der Saison (z. B. Apfel- oder Birnenscheiben) ebenfalls aufs Backblech legen und im Ofen mitgaren oder fertige Pancakes mit frischem Obst (z. B. Blaubeeren, Bananenscheiben) garnieren.

Pflanzliche Sahne mit Vanille und etwas Süße (Agavendicksaft, Kokosblütennektar o.ä.) verrühren und über die noch warmen Pancakes geben. Zerkleinerte Walnusskerne und etwas Zimt darüber streuen. Ggf. noch etwas Ahornsirup über die Pancakes geben. Ofenwarm genießen.

Lisa & Lars, Sozialpädagogin & Videograf, 29 und 32 Jahre

14. November 2019 • VeganView24 • Leave a Comment

Veganes Paar Interview

Wie lange lebt ihr schon vegan?

LISA Wir leben seit Sommer 2018 vegan. Davor waren wir ein gutes Jahr lang Vegetarier.

Was waren eure Gründe, sich vegan zu ernähren?

LISA Eigentlich hauptsächlich die Tierliebe. Wenn man einmal vegetarisch lebt und sich damit auseinandersetzt, dann wird einem immer mehr bewusst, dass Milch und Eier Tierleid bedeuten und deswegen haben wir das von unserem Speiseplan gestrichen.
LARS Zum Vegetarier bin ich geworden, als ich einen Film bei einem Metzger drehen musste und dabei zusah, wie Tiere auseinander genommen wurden. Ich hatte danach einfach keine Lust mehr auf Fleisch, da ich immer diesen Geruch von Blut in der Nase und diese ekligen Bilder im Kopf hatte. Und das, obwohl ich aus einer Familie komme, in der viele Jäger sind. Aber diese Massen beim Metzger und der heftige Geruch auf engem Raum haben mich dann doch stark schockiert. Wir haben unseren Start in die vegane Ernährung zunächst als Experiment betrachtet und die Monats-Challenge von PETA mitgemacht. Da bekommt man nicht nur Rezepte, sondern auch viele Infos. Und das hat sehr gut geklappt. Denn es ist heute wirklich viel leichter als man denkt. Man ist sehr überrascht, wenn man z. B. Lebensmittel wie Ma­yon­nai­se versucht, zu ersetzen und stattdessen Avocadocreme nimmt — dann denkt man „Wow“ — Fuck ist das lecker. Das war viel positiver, als der Gedanke, man müsste auf etwas verzichten. Bei veganen Gerichten ist auch mehr Liebe dabei, da ist nicht nur einfach Brötchen und Zack das Fleisch drauf. Da gibt es leckere Gewürze und Soßen und frische Salate dazu – einfach ein bisschen mehr Liebe und Geschmack bei jedem Essen.

Ist euch etwas schwer gefallen?

LISA Schwer finde ich es immer noch, unterwegs sich mal schnell was auf die Hand zu holen. Wir leben ja nicht in Großstädten wie Berlin oder Hamburg, wo es viel mehr Läden mit veganem Angebot gibt.
LARS Ich fand es schwer, sich beim Einkaufen zuerst alles haargenau durchzulesen, was da so drin ist. Warum ist z. B. in meinen Chips Milchpulver drin? Viele Lieblingsprodukte sind dann weggefallen und dann musste man erst mal schauen, was ist der Ersatz. Das kostet zu Beginn viel Zeit im Supermarkt. Aber letztlich macht man das ja nur einmal am Anfang und weiß es dann beim nächsten Einkauf. Hingegen fand ich es einfach, wenn ich in der Mittagspause was essen wollte. Eigentlich haben alle Restaurants oder Cafés mir immer auch etwas Veganes zubereiten können. Zwar auf Nachfrage, aber das war eigentlich kein Problem.

Fehlt euch etwas?

LISA Fleisch fehlt mir überhaupt nicht. Bei den Milchprodukten manchmal einfach geiler Käse. Bei Fleisch hingegen habe ich eher einen Ekel entwickelt.
LARS Am Anfang hat mir der „betrunkene Döner“ gefehlt. Dass du nachts aus einer Disko rausstolperst und dir auf dem Nachhauseweg einen Döner kaufst. Aber dann bestell ich mir einfach eine Falafeltasche und gut ist.

Wie hat euer Umfeld reagiert?

LISA Im Großen und Ganzen positiv. Meine Mutter fand es am Anfang schwer, für mich zu kochen, aber das ist ja auch einfach eine andere Generation. Viele sind aber interessiert und fragen gern auch nach.
LARS In meinem Arbeitsumfeld war es kein Thema, da sind die meisten auch Vegetarier. Mein Freundeskreis isst Fleisch und da musste ich mich schon erklären und wenn wir gemeinsam essen gehen, dann wird darüber gewitzelt.

Hat sich euer Körper / eure Gesundheit verändert?

LISA Ich habe ein wenig abgenommen. Aber nicht, weil ich nicht weiß, was ich essen soll. Sondern einfach, weil ich jetzt auch viel mehr Gemüse esse. Und ich fühle mich viel fitter.
LARS Ich habe in Kombi mit Sport 10 Kilo abgenommen. Ich war vor zwei Jahren super unsportlich, habe dann mit der Ernährungsumstellung angefangen, zu klettern und mich für einen Halbmarathon angemeldet, den ich letztes Jahr im Herbst auch erfolgreich gelaufen bin.

Ist euer Lifestyle z. B. in Bezug auf Kleidung und Kosmetika jetzt ein anderer?

LISA Ja, ich kaufe nur noch vegane, tierversuchsfreie Kosmetik. Ich kaufe auch nichts mehr, was aus Leder ist. Ich habe zwar noch Teile von früher, die aus Leder sind, aber einen Großteil habe ich weggeben. Und sowas wie Pelz habe ich noch nie getragen, das fand ich schon immer schlimm.
LARS Klamotten habe ich dann auch gecheckt und bis auf einen Ledergürtel und ein Lederportemonnaie hatte ich überraschend wenig. Das habe ich dann aber nach und nach ersetzt.

Was nervt euch am meisten, wenn ihr auf Nichtveganer trifft?

LISA Ich finde es schlimm, wenn sich jemand mit diesem Thema auseinandergesetzt hat, die Zusammenhänge erkennt und sie einfach aus Bequemlichkeit ignoriert.
LARS Wenn man darüber ins Gespräch kommt und ich dann sage, schaut euch doch mal ein paar Videos dazu an. Dann nervt es mich, wenn die Leute die Augen verschließen und einfach zu faul sind, ihren Lebensstil zu ändern. Und sich noch nicht mal darüber informieren wollen.

Was esst ihr am liebsten, was ist euer Soul Food?

LISA Ich mag alles, was vegan ist.
LARS Ich liebe Nudelauflauf über alles.

Was für eine Welt wünscht ihr euch?

LISA Dass die Leute weniger ignorant sind und ein bisschen über den Tellerrand gucken, das wäre schon schön. Denn da hängt einfach ne Menge dran.
LARS Einfach ein bisschen mehr Liebe und Respekt. Und das aber auf alles bezogen. Auch politisch gesehen. Ein bisschen mehr mitdenken und sein Herz öffnen anstatt egoistisch durchs Leben rennen.

Unser Tipp für den veganen Start:

Wir haben die Monats-Challenge von Peta (www.veganstart.de) mitgemacht, das war auf jeden Fall ein super Start! Ansonsten bestellen wir gerne bei www.tofukind.de, da gibt es alles an „Ersatzprodukten“. So muss man wirklich auf nichts verzichten.

LISAS & LARS‘ BLAUBEER-MUFFINS

Vegane Blaubeermuffins

ZUTATEN FÜR 12 MUFFINS

MUFFINS
225 g Mehl
½ Tütchen Backpulver
Prise Salz
100 g Zucker
5 g Vanillezucker
1 Msp Kardamom
35 ml Sonnenblumenöl
Spritzer Zitronensaft
150 ml Pflanzenmilch
125 g frische Blaubeeren

HAFERFLOCKEN-TOPPING
30 g Margarine
30 g Zucker
40 g Haferflocken

Ofen auf 175 °C Umluft (190 °C Ober- und Unterhitze) vorheizen. Blaubeeren waschen. Zutaten für die Muffins der Reihe nach in eine große Schüssel geben und vermischen. Blaubeeren erst zum Schluss unterheben. In die Muffinform füllen. Für das Topping die Margarine schmelzen, Zucker und Haferflocken untermischen. Auf jeden Muffin einen halben Teelöffel geben. 20 Minuten backen. Das Hafertopping sollte etwas goldbraun sein.

Tine, Steuerfachangestellte, 29 Jahre

19. Oktober 2019 • VeganView24 • Leave a Comment

Vegane Steuerfachangestellte Interview

Wie lange lebst du schon vegan?

Seit Herbst 2018.

Was waren deine Gründe, sich vegan zu ernähren?

Ethische Gründe. Ich möchte einfach nicht, dass für mich ein Tier stirbt.

Ist dir etwas schwer gefallen?

Ich hatte vorher schon so manche vegane Phase. Da ist mir dann aber immer wieder der Verzicht auf Käse sehr schwer gefallen. Aber irgendwann war dann doch wohl bei mir der Schalter im Kopf umgelegt und ab dann fiel es mir leichter. Ich denke, das ist schon eine Kopfsache. Mittlerweile brauche ich noch nicht einmal mehr Käseersatz, mir schmecken viele Gerichte auch ohne diesen.

Fehlt dir etwas?

Nein.

Wie hat dein Umfeld reagiert?

Meine Familie kannte das Thema schon länger, da meine Schwägerin bereits seit neun Jahren vegan lebt. Daher akzeptiert meine Familie meine Ernährung und kann damit auch gut umgehen. Meine Mutter denkt immer daran, mir auch etwas Veganes einzukaufen, wenn ich zuhause zu Besuch bin. Da war meine Schwägerin echt eine gute Vorreiterin für mich.

Hat sich dein Körper / deine Gesundheit verändert?

Ich vertrage die rein pflanzliche Kost allgemein viel besser, fühle mich durch das Essen nicht mehr so erschlagen. Meine Haut ist seit dem Weglassen tierischer Produkte viel besser geworden.

Ist dein Lifestyle z. B. in Bezug auf Kleidung und Kosmetika jetzt ein anderer?

Tierversuchsfreie und vegane Kosmetika sind mir schon immer sehr wichtig gewesen. Leder und Schurwolle meide ich auch, wenn ich etwas kaufe. Ansonsten versuche ich, vieles selber zu machen: Anstatt der Chemiereinigungskeule nehme ich Hausmittel zum Putzen. Da ist mein Bewusstsein insgesamt „grüner“ geworden.

Was nervt dich am meisten, wenn du auf Nichtveganer triffst?

Dumme Bemerkungen wie: „Warum isst man als Veganer trotzdem Würstchen oder Dinge in Fleischform?“. Man muss sich doch öfter mal verteidigen und das möchte ich einfach nicht. Das nervt. Ich akzeptiere die Lebensweise der anderen auch, möchte aber hingegen auch meine respektiert wissen.

Was isst du am liebsten? Was ist dein Soul Food?

Pommes.

Was für eine Welt wünschst du dir?

Eine Welt, in der Empathie für alle da ist. Eine, in der Tiere nicht in Haus- und Nutztiere unterteilt werden. Das Verständnis, dass Tiere auch Gefühle haben und nicht sterben möchten.

Mein Tipp für den veganen Start:

Sich selber Zeit geben und nicht unter Druck setzen lassen. Auch wenn man mal am Anfang noch schwach wird, nicht gleich entmutigt sein. Bei YouTube kann ich Philipp Steuer empfehlen, der in normalen Supermärkten testet, was man dort alles Veganes bekommt. Außerdem sollte man einen Grundvorrat an Reis und Nudeln zuhause haben und damit leckere Gerichte variieren.

TINES KÄSEKUCHEN MIT MANDARINEN

Veganer Käsekuchen mit Mandarinen

ZUTATEN FÜR EINE 18 CM SPRINGFORM

TEIG (Mürbeteig)

130 g Mehl
60 g Zucker
80 g Margarine
1 TL Backpulver

FÜLLUNG

1 Zitrone (Saft & Schale)
80 g Zucker
40 g Speisestärke
200 g Naturtofu
400 g Seidentofu (oft im Bio- oder Asialaden erhältlich)
½ Dose Mandarinen und etwas Saft
½ Dose Mandarinen für die Deko
1 Pkt. Vanillezucker

Alle Teigzutaten zusammen in einer Schüssel verkneten und in die Springform drücken. Dabei einen ca. 4 cm Rand stehen lassen. Die Form für 30 Minuten in den Kühlschrank geben.

Den Naturtofu mit einem Küchentuch trocknen und etwas ausdrücken. Der Seidentofu sollte ca. 10 Minuten in einem Sieb abtropfen. Die Zitrone pressen und die Schale abreiben. Naturtofu etwas klein bröseln und schon mal pürieren, danach alle anderen Zutaten hinzufügen, außer die halbe Dose Mandarinen zur Dekoration.

Alles mixen, bis eine schöne homogene Masse entstanden ist. Anschließend die Mandarinen mit einem Löffel unterheben. Danach die Mandarinen-Tofumasse in die Springform gießen und den Kuchen im Ofen bei 180 Grad Ober- und Unterhitze für eine Stunde backen. Nach dem Backen sollte der Kuchen auskühlen, bevor man die restlichen Mandarinen obenauf dekoriert.

Über Veganview

VeganView möchte die Vielfalt der veganen Ernährung zeigen: Es gibt nicht DEN einen Veganer, DIE eine Veganerin – wir sind vielfältig und passen in keine Schublade! Weg mit dem Körnerfresser-Image – her mit einer wahnsinnig bunten Mischung von sympathischen Menschen, die alle nur eins wollen: Nix vom Tier zu konsumieren!

Infos

  • DATENSCHUTZERKLÄRUNG
  • KONTAKT
  • IMPRESSUM

Copyright 2025 veganview | Site design handcrafted by Station Seven